die Harke vom 10.04.2015
Die Rückkehr zum TuS
Christian Engelmann, Leistungsträger und Spartenleiter in Drakenburg, informierte Die Harke gestern und freute sich, 17 Tage nach der Trennung von Clemens Sachau den Namen des Nachfolgers präsentieren zu können: „Wolfgang ist die absolute Wunschlösung. Er war der beste Trainer, den ich bisher hatte“, betonte der 32-Jährige. Axmann trainierte den TuS erstmals ab November 2007 und blieb bis zu seinem Rücktritt im Oktober 2010; wenig später heuerte er übrigens interessanterweise in Landesbergen an.
Unter seiner Regie hatte es Drakenburg jedenfalls – nach zahlreichen vergeblichen Versuchen – nach 35 Jahren wieder in den Bezirk geschafft, in dem sich das Team später unter Burkhard Kohrs und Sachau etablierte. Die damalige Trennung ging keinesfalls geräuschlos über die Bühne, Axmann warnte sogar: „Der Verein muss aufpassen, sich nicht von spätpubertierenden Spielern an der Nase herumführen zu lassen.“ Diese Dinge seien mittlerweile ausgeräumt, „ich bin nicht nachtragend“, sagt der 63-Jährige. Im Gegenteil: „Ich hatte dort eine schöne Zeit, und es entstand eine Verbundenheit, die geblieben ist. Als die Anfrage von Christian kam, musste ich nicht lange überlegen.“
Der künftige Drakenburger Coach sieht seine Hauptaufgabe darin, die im TuS vorhandenen Talente an das Herren-Niveau heranzuführen „und in Anführungszeichen weiter auszubilden“. Dank der guten Nachwuchsarbeit seien die Voraussetzungen vielversprechend.
Bis zum Wechsel auf der Kommandobrücke ist es der Job von Interimsmann Tim Rehm, den Platz in der Bezirksliga zu sichern. Nach seinem 8:2-Einstand in Scharrel folgt nach dem freien Osterwochenende mit der Reise nach Bassum an diesem Sonntag das nächste Kellerduell.
Christian Engelmann bastelt derweil am Gesicht des Kaders. Drei Zusagen fehlen ihm noch: Einmal liebäugelt Jan Kramer-Hoffmann mit einem Wechsel zum Klassengefährten SV BE Steimbke, Henning Voigts denkt aus beruflichen Gründen über einen Rückzug in die Reserve nach, und Kai Rieckhof möchte sich aktuell nicht festlegen. „Vielleicht haben wir mit Wolfgang Axmann als Trainer bessere Chancen, ihn zu halten“, hofft der Spartenleiter.
Der Abschied vom LSV
Als Axmann im vergangenen Sommer in seine vierte Amtszeit als Trainer des Landesberger SV (!) ging, stellte er sich vor, dass dieses auch seine letzte Station hätte sein könnte. „Das hat leider nicht geklappt. Ich gehe aber nicht im Bösen. Es sind jedoch Dinge passiert, die ich so nicht akzeptieren kann“, stellt der 63-Jährige klar, ohne näher auf Details eingehen zu wollen. Der Entschluss, seinen Heimatklub am Saisonende zu verlassen, stand schon länger fest. Teammanager Jürgen Grewe und er hätten es allerdings nicht an die große Glocke gehängt, um die Spieler nicht zu verunsichern. Sportlich ging dieser Plan auf: Nach der Winterpause gab es fünf Siege und beim Tabellenführer aus Marklohe ein Remis. Dieser Erfolgslauf ließ den Rückstand auf die Spitze auf sechs Punkte zusammenschmelzen. „Es ist wieder alles möglich, wir könnten nochmals angreifen“, glaubt Axmann. Auf der anderen Seite halte er einen Aufstieg von Muller Haso & Co. in die Bezirksliga für unpassend, da der Kader nicht breit genug aufgestellt sei und angesichts der zahlreichen Studenten, die nur an den Wochenenden kämen, gerade die Trainingsmöglichkeiten eingeschränkt wären.
Aus diesem Grund hatte Axmann den LSV bereits im Sommer 2012 nach der damaligen Kreisliga-Meisterschaft verlassen und sich der SG Schamerloh angeschlossen, wo er dann eineinhalb Jahre bleiben und schließlich im vergangenen Sommer zurückkehren sollte. Er löste Stefan Sukopp ab, der trotz guter Arbeit gehen musste.
Landesbergens Spartenleiter Henning Feist kann Axmanns Abschied im Sommer nachvollziehen: „Wir haben ihm viel zu verdanken. Bei den Querelen, die es gab, wären andere schon früher gegangen. Wolfgang hat letztlich den Weg geebnet, dass wir jetzt besser aufgestellt sind, und uns echt geholfen.“ Die Verantwortlichen des Kreisligisten sind zuversichtlich, nächste Woche selbst einen Nachfolger vorstellen zu können. Der ins Auge gefasste Kandidat dürfte dann wohl wie in Drakenburg eine Wunschlösung sein.